Der Preis für Leitungswasser in Freiburg steigt

Der Gemeinderat hat sein Preissystem für Trinkwasser sowie für Abwasser überarbeitet.

Leitungswasser wird einige Dutzend Franken mehr pro Jahr kosten. © KEYSTONE

Seit über zehn Jahren zahlt die Bevölkerung der Stadt Freiburg immer weniger für ihr Leitungswasser. Das wird sich nun ändern: Der Wasserpreis wird steigen. Der Gemeinderat hat das Wasserpreissystem überarbeitet, um den neuen Anforderungen in der Schweiz gerecht zu werden.

Für eine vierköpfige Familie, die in einem Haus wohnt und fast 600 Liter Wasser pro Tag verbraucht, bedeutet dies knapp 20 Franken mehr, die sie jedes Jahr zahlen muss. "Für die Privatpersonen werden die Auswirkungen also sehr begrenzt sein", erklärte Thierry Steiert, Syndic von Freiburg, an einer Medienkonferenz. Es sind vor allem die grossen Wasserverbraucher, die betroffen sein werden, wie Unternehmen, die Stadt Freiburg, die viel Wasser für ihre Brunnen braucht, oder die Bäder von La Motta."

Mit dem neuen Tarifsystem steigt der Teil der Gebühr, der sich auf die verbrauchte Wassermenge bezieht. Für den Freiburger Stadtpräsidenten "ist die Idee auch, einen Anreiz zu schaffen, weniger zu verbrauchen und die Verschwendung zu reduzieren". Die Massnahme wird dem Generalrat am Montag, den 9. Oktober, vorgelegt und wird erst in etwa einem Jahr in Kraft treten.

Abwasser auch betroffen

Dies ist nicht die einzige Rechnung, die für die Einwohner der Stadt Freiburg steigen wird: Die Abwassergebühren werden für zwei Drittel der Nutzer erhöht. Um wie viel? Elias Moussa, Gemeinderat und zuständig für Stadtplanung und Umwelt, antwortet: "Das ist unmöglich zu sagen, es gibt keinen typischen Fall. Es hängt von der Anzahl der Personen in der Wohnung ab und auch davon, wie gut das Wasser im Boden der Parzelle versickern kann."

Nach den Simulationen der Stadt Freiburg wird die Rechnung für ein Viertel der Anschlüsse um 25% bis 100% pro Jahr steigen, und 15% der Anschlüsse werden einen sehr starken Anstieg, d. h. über 100%, erfahren.


Massnahmen, die Anreize schaffen

Es wurden Massnahmen erdacht, die Privatpersonen oder Unternehmen dazu anregen sollen, ihre Grundstücke wasserdurchlässiger zu machen. Die Idee ist, die Infiltration von Wasser in den Boden zu fördern, damit es nicht in das Abwassersystem gelangt, insbesondere bei starken Regenfällen.

"Wir behalten das Verursacherprinzip bei: Je mehr eine Person die Infrastruktur der Stadt wie Kanalisationen und Kläranlagen nutzen muss, desto mehr wird sie bezahlen", betont Elisa Moussa. Mit neuen Anforderungen wie der Pflicht zur Beseitigung von Mikroverunreinigungen wird die Abwasserbehandlung immer teurer.

RadioFr. - Maëlle Robert / vb
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